Montag, 23. Juni 2008
Donnerstag, 19. Juni 2008
Neue Akropolis
Nachdem ich gefragt wurde wie ich zu meinem Philosophieverein Neue Akropolis gekommen bin und welche Erfahrungen ich mit Neue Akropolis im Philosophiekurs gemacht habe will ich dass mal erzählen:
Ich studierte Philosophie an der Uni, war aber etwas enttäuscht sowohl von der Themenauswahl als auch von der Art der Präsentation. Die Themen waren doch sehr langatmig und praxisfern.
Meine damalige Freundin, etwas auf dem Esotrip, kam eines Tages an und erzählte, sie hätte ein Plakat entdeckt, welches einen Vortrag über "Karma und Reinkarnation" bei der Neuen Akropolis ankündigte. Auf meine Frage, was denn Neue Akropolis sei und bedeute, meinte sie, das wisse sie nicht, höre sich aber ein wie ein griechischer Verein. Egal, wir verabredeten uns, dort den Vortrag zu besuchen. Drei Tage später stand ich im Eingang von Neue Akropolis in Schwabing, es sah eher aus wie eine Wohnung, eine nette junge braunhaarige Frau ließ mich ein und erklärte mir, dass Neue Akropolis ein Philosophieverein sei, der übersetzt hohe Stadt bedeute, also das höhere in jedem von uns. Na ja, klang etwas esoterisch, aber nett war sie und ich kaufte ne Eintrittskarte, setzte mich in den Vortragsraum, in dem klassische Musik lief und wartete auf meine Freundin. Der Raum von Neue Akropolis füllte sich langsam, aber wer nicht kam war meine Freundin. Ich kannte das von ihr, sie war unzuverlässig. Abe rich hatte das Ticket ja bezahlt, und war neugierig. Endlich ging es los, eine kleine schlanke sehr junge Frau exotischen Aussehens erklärte noch mal als Einstieg ein paar Sätze über Neue Akropolis, dass Neue Akropolis in Argentinien gegründet worden sei und aktive Philosophie auf ehrenamtlicher Basis betreibe. Sie sprach überperfekt Deutsch ohne Dialekt oder Akzent, und hatte faszinierende Augen und eine tolle Sprache und Stimme. Nahtlos ging das Thema über in den eigentlichen Vortrag, und ich war gefesselt, mit welcher messerscharfen Logik und gleichzeitig Rhetorik und Herzenswärme sie das Thema behandelte. Auf ein mal erschien mir die Lehre der Reinkarnation als das philosophisch logischste Konzept.
Wenn die Neue Akropolis solch tolle Lehrkräfte hat und so interessante Themen, so dachte ich mir, muss ich das genauer erforschen. Ich bleib nach dem Vortrag noch ein paar Minuten, beobachtete die Referentin beim Gespräch mit einigen Besuchern und machte mich auf nach Hause. Meine Gedanken waren wie aufgewühlt und kreisten noch die halbe Nacht um die Ideen, die ich dort bei der Neuen Akropolis aufgenommen hatte.
Ich wusste, ich würde wiederkommen, und wusste auch, wann: Am Ende des Vortrages war angekündigt worden, dass die Neue Akropolis ein paar Tage später mit einem fünfmonatigen Philosophiekurs startet. Es kostete ca. 180 DM, damals viel Geld für einen Studenten.
Na ja, nachdem ich erst mal meine Freundin für ihre Unzuverlässigkeit geschimpft hatte machte ich ihr natürlich den Mund wässrig, wie toll der Vortrag gewesen sei und dass ich mich entschlossen habe, den Kurs bei der Neue Akropolis zu machen.
Zwei Wochen später waren wir beide zusammen beim ersten Kursabend, der damals hieß "Einführung in die Philosophie des Westens und des Ostens im Vergleich", zugegebenermaßen ein etwas vollmundiger und spröder Titel, aber ich wusste ja vom Vortrag in etwa was mich erwartet. Vor dem Kurs wurde das Finanzielle geklärt, wobei ich erklärte, als Student nicht über den Gesamtpreis zu verfügen (obwohl es ja ehrlich gesagt nicht sooo teuer war). Die junge Dame (Eva?), die für die Anmeldung zuständig war meinte dann nur, wenn ich als Student nicht über ausreichend Geld verfüge dann doch wohl über Zeit, was ich bejahte (meine Freundin übrigens auch). Eva meinte dann, es gäbe so was wie eine Ermäßigung, bei der man nur den halben Preis zahlen müsse, aber dafür jede Woche eine Stunde ehrenamtliche Mitarbeit leisten soll als Ausgleich. Das fanden wir fair und ließen uns auf den Handel ein. (In der Praxis war es dann so, dass wir jedes mal eine Stunde früher kamen, irgendeine kleine Arbeit machten (Briefmarken aufkleben, Plakate sortieren, den Raum saugen usw.), dabei aber meistens mit anderen Mitgliedern über die Kursthemen von Neue Akropolis redeten, was sehr unterhaltsam und spannend war.
Fortsetzung folgt
Ein Link zu der Kursbeschreibung von Neue Akropolis:
Mittwoch, 18. Juni 2008
Sokrates
Er hat sein Leben damit verbracht, seine Mitbürger in Athen "nicht reicher, sondern besser zu machen". Er war einigen Etablierten lästig, und so klagte man ihn der Gottlosigkeit und Verführung der Jugend an. Er verteidigte sich offensiv und verlangte in seiner Verteidigungsrede "die höchsten Ehren im Staat". Kompromisse machte er nicht, und so wurde er vom Scherbengericht knapp schuldig und zum Tode verurteilt. Die Möglichkeit und Chance der Verbannung oder Flucht lehnte er ab. Er trank den Schierlingsbecher und wurde so unsterblich als unbestechlicher Philosoph, der bereit ist für seine Überzeugungen und sein Gewissen in den Tod zu gehen.
Platon, sein Schüler, setzte ihm in seinen Büchern ein literarisches Denkmal.
Er war ein Leuchtturm des Geistes in der Geschichte der Menschheit.
Dienstag, 17. Juni 2008
Fackeltanz III
Ein Wunder,
obwohl heute wieder neue Teilnehmer dazu kamen, ist die Gruppe beim heutigen Schlusstraining richtig gut gewesen. Dreimal haben wir den 5-minütigen Tanz nochmals komplett probiert, und es klappte immer besser. Ich werde von der großen Aufführung am kommenden Samstag berichten
Samstag, 14. Juni 2008
Der Crash kommt
Eine Buchempfehlung:
"Der Crash kommt" von Prof. Max Otte. Thesen: Die nächste Weltwirtschaftskrise steht unmittelbar bevor (er hat im Buch schon die US-Immobilienkrise im voraus beschrieben).
Spätestens 2010 platzt die Globalisierungsblase, mit dramatischen Folgen: Sparvermögen werden radikal entwertet, Heizungs- und Energiekosten explodieren (geschieht ja bereits), der Welthandel bricht zusammen. Schlimm ist vor allem, dass es zu einer Deflation kommen wird.
Im Buch wird aber gut erklärt, was jeder einzelne tun kann, um sich zu wappnen. Z.B. Riesterrente usw. bringen nichts, wenn 15 bis 20 Jahre Deflation kommen, auch Immobilien sind eine schlechte Anlage, sehr zu empfehlen ist Gold oder Platin.
Extrem lesenswertes Buch, aber am Wichtigsten ist die Frage für Philosophen: Was kann ich innerlich tun, um mich zu wappnen, was werde ich verlieren, wo muss ich aufhören zu haften?
Und was hilft wirklich in der Krise, habe ich Freunde, auf die ich mich verlassen kann?
Wovon werde ich leben?
Einen interessanter Ansatz hat die Neue Akropolis:
Zum Einen will man durch Arbeit an den Tugenden "überlebensfähiger und robuster" werden, zum Anderen ist eine philosophische Gemeinschaft von Freunden natürlich in der Lage, sich gegenseitig zu unterstützen. Unter anderem deshalb hat man ja auch das Seminarhaus Camelot gekauft, wo viele in Notfällen auch billig leben könnten. Jeder sollte mal überlegen, welche "Überlebensnetzwerke" er für Notfälle hat.
Donnerstag, 12. Juni 2008
Deutschland - Kroatien
Ausnahmsweise mal Fussball statt Philosophie: Heute haben wir mit Mitgliedern und Freunden von Neue Akropolis bei mir zuhause das Spiel angesehen. Anhand der Bierflaschen konnte ich erkennen, dass Philosophen den angenehmen Genüssen des Lebens nicht abgeneigt sind.
Leider wurden die Gesichter im Laufe des Abends angesichts des extrem schlechten Spiels der Deutschen immer länger.
Mit Ausnahme von Suzana, denn sie ist Kroatin!
Das Ende vom Lied: 2:1 verloren, und wir durften noch als Trost selbstgebrannten kroatischen Slivoviz trinken. Das ist das Schöne in Neue Akropolis: es gibt viele Nationalitäten, und die Philosophie und das harmonische freundschaftliche Zusammenleben ist Neue Akropolis und seinen Mitgliedern immer wichtiger als Fussball.
Übrigens, ein Artikel über Fussball und Philosophie, mit einem Augenzwinkern geschrieben:
Mittwoch, 11. Juni 2008
Sommerfest von Neue Akropolis
Buchtip Cool it
Heute mal was ganz Besonderes:
Ich habe das Sachbuch "Cool it!" von Björn Lomborg gelesen und wurde sehr nachdenklich.
Es handelt vom Klimawandel und stellt folgende These auf:
Angesichts globaler Katastrophen wie Hunger, Aids, Malaria, Trinkwassermangel müssen wir gut überlegen, ob wir wirklich viele Milliarden in Programme zur Reduzierung von Treibhausgasen stecken wollen, deren Erfolgsaussichten gering sind. Der Autor zeigt, wie wir unsere langfristigen ökologischen Ziele verwirklichen und zugleich die Lebensbedingungen vieler Menschen entscheidend verbessern könnten.
Unbedingt zu empfehlen! Ich werde mal anregen, dazu einen Vortrag in der Neuen Akropolis zu halten bzw. einen Artikel in der Zeitschrift von Neue Akropolis zu veröffentlichen.
Parmenides
Heute hatten wir in Neue Akropolis eine Kursstunde in Geschichte der Philosophie über Parmenides. Er war der erste Vorsokratiker, der vom Seienden und den Essenzen der Dinge bzw. hinter den Dingen sprach. Mir wurde damit klar, wie von Parmenides über Platon bis hin zum deutschen Idealismus eines Fichte und Schiller eine direkte Linie geht - über tausende von Jahren hinweg...
Faszinierend auch, dass Parmenides eine damals neue Methode einführte, nämlich das rationale logische Schlussfolgern. Für uns heute selbstverständlich, aber damals neu!
Dienstag, 10. Juni 2008
Fackeltanz II
Heute gab es in Neue Akropolis wieder eine Übungsstunde im Fackeltanz. Diesmal waren sieben Pärchen da und Suzana schaffte es, den wilden Haufen voller Anfänger innerhalb von einer Stunde zu synchronisieren. Es steht noch eine Übungsstunde aus, und dann kommt schon die große Aufführung beim Sommerfest von Neue Akropolis beim Feenstein.
Das Üben machte auf jeden Fall viel Spaß, es wurde viel gelacht und sogar absolute Tanzbanausen wie ich hatten das Gefühl, dass so eine komplexe Tanzaufführung machbar ist.
Bei der echten Aufführung ist es ja dunkel und alle schauen hoffentlich mehr auf die Fackeln, als auf die Tänzer.
Dienstag, 3. Juni 2008
Fackeltanz
Heute wurde in der Neuen Akropolis ein Fackeltanz einstudiert. Am Anfang liefen wir noch etwas unkoordiniert durch die Gegend, aber erstaunlich schnell sah es recht professionell aus. Und es machte sogar Spass.
Mal sehen, es sollen noch weitere Proben folgen...
Montag, 2. Juni 2008
Chinesische Unterdrückung Tibets: Was kann man tun?
Ich habe heute Abend eine erschütternde Dokumentation über die Unterdrückung der Tibeter durch die Chinesen im Fernsehen gesehen. In zwei Generationen werden kaum mehr Tibeter ihre Sprache sprechen.
Es gibt systematische brutalste Folterungen. Tibetische Frauen werden ohne Narkose zwangssterilisiert. Ein Volk, eine Kultur und eine Religion werden systematisch ausgerottet. Der Westen sieht zu, weil die Chinesen zu mächtig sind und weil man Milliarden in China als dem großen Wachstumsmarkt investiert. Deutlicher kann man nicht zeigen, dass unsere schönen Menschenrechte im Zweifel dem ökonomischem Vorteil geopfert werden und nur dann benutzt werden, wenn - wie im Falle Irak - sie dafür herhalten können, knallharte wirtschaftliche Vorteile zu erreichen.
Was können wir tun? Sehr viel! Stellt euch mal vor, wenn wir ALLE im Westen - oder auch nur viele von uns - keine Waren mehr kaufen, die in China hergestellt worden sind. (Kleidungsstücke, Spielzeug usw.) Z.B. Tschibo lässt viel dort herstellen. Einfach mal drauf achten und dann nicht kaufen. Macht das, sagt es weiter, überzeugt eure Freunde und Kollegen, schreibt Emails.
Sie werden es schnell merken. In einer Welt, in der der Profit regiert, trifft man die, die sich nur von ihm regieren lassen, damit am schnellsten.
Ansonsten: Nicht bagatellisieren, verzweifeln, aufgeben, sondern die Missstände ansprechen und anprangern.
Ich werde mal meine Freunde von Neue Akropolis darauf ansprechen. Vielleicht findet sich ja jemand, der dazu mal einen Vortrag halten könnte.
Sonntag, 1. Juni 2008
Auflösung Gedichträtsel
Weil bisher keiner drauf kam:
Es war eine Stelle aus den Duineser Elegien von Rainer Maria Rilke
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